Research and Development
Das PIA betreibt anwendungsorientierte Forschung, Entwicklung und Beratung in den Bereichen dezentraler Abwasserentsorgung und Schiffsabwasserreinigung.
Projects (Selection):
Das PIA betreibt anwendungsorientierte Forschung, Entwicklung und Beratung in den Bereichen dezentraler Abwasserentsorgung und Schiffsabwasserreinigung.
Projektlaufzeit:
Januar 2016 - Dezember 2017
Gefördert durch:
AIF Projekt GmbH - Förderprogramm ZIM
Inhalt:
Inhalt des Projektes ELIM ist die Entwicklung eines innovativen Verfahrens zur Elimination abbauresistenter Spurenstoffe in dezentralen Abbwasserreinigungsanlagen durch UV-Bestrahlung. Der Projektschwerpunkt liegt dabei in der Entwicklung eines neuartigen Durchlaufreaktors mit spezieller Geometrie und einer Titanoxid-Katalysatorschicht. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit soll der Abtrag der TiO2-Beschichtung 1% nicht überschreiten. Um dies zu überwachen, ist der Einsatz einer neuartigen Lumineszenzfarbstoffschicht vorgesehen. Über eine Änderung der Lumineszenzintensität bzw. -farbe soll die Abnutzung des Katalysators angezeigt werden. Die entwickelte Beschichtung soll durch UV-Bestrahlung zur Photokatalyse befähigt werden. Durch die Bestrahlung sollen an der Oberfläche der TiO2-Katalysatorschicht freie Radikale entstehen, die Reaktionsprozesse auslösen, an deren Ende biologisch nicht abbaubare Verbindungen vollständig oxidiert werden sollen.
Parallel zur Technikentwicklung werden am PIA Prüf- und Testmethoden für vierte Reinigungsstufen für Kleinkläranlagen entwickelt, um zukünftig entsprechende Verfahrenstechniken im Rahmen des europäischen Zertifizierungsverfahren (gemäß EN 12566) auf ihre Wirksamkeit hin belastbar untersuchen und zertifizieren zu können.
Projektpartner:
batchpur GmbH und Co. KG, Wilnsdorf
Universität Siegen, Lehrstuhl für Anorganische Chemie, Siegen
Projektlaufzeit:
Februar 2014 – März 2017
Inhalt:
Das Forschungsprojekt OPTITREAT beleuchtet die aktuelle Praxis der kleinkläranlagenbasierten Abwasserbehandlung im Ostseeraum und soll Ursachen möglicher vorhandener Defizite ermitteln sowie bestehende Wissenslücken zu Reinigungsprozessen in Kleinkläranlagen schließen. Die Förderung erfolgt über das Ostsee-Forschungsprogramm BONUS, dessen Ziel es ist, die negativen Folgen von Umweltverschmutzung und dem Verlust an biologischer Vielfalt im Ostseeraum im Rahmen grenzüber-schreitender Zusammenarbeit zu erforschen und zu bekämpfen. Die Fördermittel stammen jeweils zu 50 % vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Europäischen Union.
Neben dem PIA sind an dem dreijährigen Projekt Partner aus den Ostseeanrainerstaaten Schweden (Swedish Environmental Research Institute, IVL) und Polen (Institute of Ecology for Industrial Areas, IETU) beteiligt. Koordiniert wird das Projekt durch den schwedischen Partner IVL.
OPTITREAT hat zum Ziel, auf Basis von Technologieuntersuchungen und Erfassung des Status-Quo zu Einsatzbedingungen von Kleinkläranlagen Empfehlungen zu erarbeiten, um die bisher im Ostseeraum auf dem Markt existierenden Kleinkläranlagentechnologien hinsichtlich der Nährstoff- und Spurenstoffelimination zu optimieren. Im Fokus stehen Untersuchungen zum Einfluss physikalisch-chemischer Betriebsparameter auf die Reinigungsleistung von Kleinkläranlagen. Der technische Arbeitsteil ist auf Optimierungsmaßnahmen zur verbesserten Nährstoff- und Spurenstoffelimination in bereits bestehenden Kleinkläranlagen-systemen ausgerichtet. Der Nutzen für die auf dem Markt agierenden Kleinkläranlagenhersteller wird hierbei um ein Vielfaches größer eingeschätzt, als die Neuentwicklung einer Systemtechnologie, von der, aufgrund erforderlicher Maßnahmen zur Produktionsumstellung, nur wenige Hersteller profitieren würden. Empfehlungen zur Produktergänzung im Rahmen von Systemoptimierungen sollen hingegen eine größere Anwendergruppe erreichen.
Für die Durchführung des Projektes wurden von drei Anlagenherstellern ihre Kleinkläranlagen mit unterschiedlichen Technologien zur Verfügung gestellt (Technologie A: Festbettreaktor; Technologie B: Wirbelbettreaktor; Technologie C: Belüfteter Biofilter). Die Untersuchungen umfassen eine ganzheitliche Betrachtung bzw. Beurteilung der Reduktionswirkungsgrade zu Nährstoffen, Krankheitserregern, Pharma- und Körperpflegeprodukten sowie zu antibiotikaresistenten Keimen. Hierbei übernimmt das PIA hauptverantwortlich den Betrieb der drei Kleinkläranlagen auf seinem Prüf- und Testfeld in Aachen. Im Sommer 2014 fand ein gemeinsamer Workshop mit den Herstellern statt, um die Betriebs- und Untersuchungsbedingungen im Vorfeld abzustimmen und eine einheitliche und vergleichbare Vorgehensweise festzulegen. Die Untersuchungen zu antibiotikaresistenten Keimen, zu optimalen Betriebsparametern für effektive mikrobiologische Aktivitäten sowie zum Abbauvermögen von Nährstoffen und Mikroverunreinigungen unter verschiedenen physikalisch-chemischen Bedingungen erfolgen in dem Projekt hauptverantwortlich durch die Partner aus Schweden und Polen.
In einem eigenen Arbeitspaket soll für jedes Partnerland ergänzend der aktuelle Stand zu Betriebs- und Wartungsvorgaben von Kleinkläranlagen erfasst und eine vergleichende Analyse (Benchmarking) von bewährten oder vorbildlichen Methoden (Best Practice) zur Leistungssteigerung vorhandener Kleinkläranlagentechnologien durchgeführt werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Projektes. (LINK)
Projektpartner:
- Swedish Environmental Research Institute (IVL), Stockholm/Schweden
- Institute of Ecology for Industrial Areas (IETU), Katowice/Polen
Sources:
HELCOM 2014: HELCOM Overview 2014, Baltic Marine Environment Protection Commission Baltic Sea Sewage Port Reception Facilities
HINTZSCHE 2016: Workshop on port reception facilities, W. Hintzsche, German Shipowners‘ Association, PRF acc. MARPOL IV Special Area – Ferry Operators‘s perspective
GÜLDENZOPH 2016: Workshop on port reception facilities, W. Güldenzoph, The greatest challenges of PRFs - a wastewater system operator’s perspective
DORGELOH 2016: Workshop on port reception facilities, E. Dorgeloh, Challenge of sewage treatment ashore
Contact:
This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
Kreuzfahrten haben sich zu einer beliebten Reiseform entwickelt und zählen zu einem der dynamischen Wachstumsmärkte in der Tourismusindustrie. Derzeitig sind weltweit rund 300 Kreuzfahrtschiffe mit einer Kapazität von knapp 400.000 Betten im Einsatz. Das stetige Wachstum dieser Branche führt in den letzten Jahren dazu, dass die von Kreuzfahrtschiffen ausgehenden Emissionen verstärkt in den Blickpunkt rücken. Insbesondere Passagiere, die zunehmend sensibilisiert sind für die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, verlangen nach Angeboten, die eine möglichst geringe Umweltbelastung verursachen. In der Gesamtschau werden die Emissionen von Kreuzfahrtschiffen heute insgesamt noch als zu hoch eingestuft, so dass alle Akteure bestrebt sind, die Umweltbilanz von Kreuzfahrtschiffen stetig zu verbessern.
Das Verbund-Projekt NAUTEK beleuchtete die aktuelle Praxis der Abwasseraufbereitung auf Kreuzfahrtschiffen mit dem zentralen Ziel, ein umfassendes und innovatives Abwasserwiedernutzungskonzept für Kreuzfahrtschiffe zu entwickeln und hierfür geeignete Technologien zu erproben und zu etablieren. Der Arbeitsschwerpunkt am PIA umfasste Untersuchungen von an Land etablierten und bewährten Verfahren zur Kohlenstoff- und Nährstoffelimination und deren Modifikation für einen maritimen Einsatz vor dem Hintergrund erstmalig eingeführter nährstoffspezifischer Umweltvorgaben für die Einleitung bordseitig behandelter Schiffsabwässer. Zukünftig sind Schiffskläranlagen für Kreuzfahrtschiffe damit anders als bisher zur Nährstoffelimination auszulegen. Mit den heute an Bord genutzten Abwasserreinigungstechnologien können oftmals diese strengeren Anforderungen nicht eingehalten werden, so dass es verfahrenstechnische Weiterentwicklungen für den Schiffseinsatz bedarf.
Es wurden insbesondere für die Stickstoffelimination umfassende experimentelle Untersuchungen an Land und an Bord des Kreuzfahrtschiffes AIDAsol zur vorgeschalteten und intermittierenden Denitrifikation unter Einsatz von Versuchsanlagen mit Membrantechnologie durchgeführt.
Ergebnisse:
Durch die Mitwirkung im Projekt wurde ein entscheidender Beitrag zu Schiffskläranlagen für Kreuzfahrtschiffe als innovatives maritimes Produkt geleistet. Im Rahmen einer Kooperation von Forschung und Wirtschaft wurde der deutsche Anlagenbauer Martin Membrane Systems dabei unterstützt, seine Position im internationalen Markt zu stärken. Gleichzeitig konnten die Kompetenzen am PIA zu den Themen Schiffsabwasser und Schiffsabwasserbehandlung ausgebaut und wichtige praxisbezogene Erkenntnisse gewonnen werden, die die Beraterkompetenzen am PIA im Bereich Umweltconsulting erhöhen. Mit diesem Zugewinn geht gleichfalls eine Sicherung von Arbeitsplätzen am PIA in den Zukunftsmarkt maritimer Umwelttechnologien mit ein.
Projektpartner:
- Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz der Technischen Universität Hamburg-Harburg (aww)
- Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen aus Hamburg (CML)
- AIDA Cruises
- Martin Membrane Systems AG
- MAHLE Industriefiltration GmbH
- Meyer Werft
- Blohm + Voß Repair
- Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft
- Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik